sie. Nun erklärten die Römer den Karthagern den Krieg. Sofort faßte der kühne Hannibal den Plan, seine Todfeinde im eigenen Lande zu bekämpfen. Die Römer glaubten, Hannibal würde mit einer Flotte nach Italien kommen, und machten darnach ihre Anstalten. Aber plötzlich stand Hannibal mit feinem ganzen Heere in Oberitalien. Was kein Mensch für-möglich hielt, hatte Hannibal ausgeführt. Mit 60,000 Mann, die an ein heißes Klima gewöhnt waren, mit 37 Elephanten und Tausenden von Pferden war er im Monat November über die beiden höchsten Gebirge Europas, die Pyrenäen und die Alpen, gestiegen. Aber nur 26,000 Mann waren in Italien angelangt, die übrigen waren durch Hunger und Kälte umgekommen, in Abgründe gestürzt, oder von Schneelawinen verschüttet. Von allen Elephanten war nur einer übrig geblieben.
2. Schnell stellten die Römer dem Hannibal ihre Heeresmacht entgegen, aber er schlug sie in kurzer Zeit zweimal. Dadurch gewann Hannibal ganz Oberitalien. Dann vernichtete er am trasimenischen See ein drittes Heer. Rom zitterte vor dem gewaltigen Sieger. In dieser Noth erwartete man Rettung von einem alten trefflichen Manne, Fabius Maximus, der zum Feldherrn erwählt wurde. Fabius wußte geschickt jeder Schlacht auszuweichen, besetzte sorgfältig alle Anhöhen und suchte Hannibal durch zahlreiche kleine Angriffe zu ermüden. Seine Soldaten und Offiziere brannten vor Begierde sich an den Karthagern wegen der erlittenen Niederlage zu räcken, und murrten deshalb über Fabius Zögerung. Sie nannten ihn znm Spott den Zauderer (Cunctator). Aber Fabius kehrte sich nicht daran und blieb bei seiner Vorsicht. Und beinahe wäre es ihm gelungen, das ganze Heer der Karthager zu fangen. Hannibal war nämlich, durch Wegweiser irre geführt, in ein von Bergen umringtes Thal gerathen. Rasch ließ Fabius alle Ausgänge besetzen. Aber Hannibal wußte Rath. Er ließ nachts 2000 Ochsen Reisbündel an die Hörner binden, das Reisig anzünden und so die Ochsen gegen das Heer der Römer treiben. Diese vermutheten einen nächtlichen Ueberfall und wußten nicht, auf welcher Seite sie sich zuerst vertheidigen sollten. Hannibal benutzte die allgemeine Verwirrung, und zog still ab.
3. Der bedächtige Fabius wurde Hannibal immer lästiger. Diesem fiel endlich eine List ein, um sich seiner zu entledigen. Er ließ alle Landgüter umher verwüsten, nur die des Fabius blieben verschont. Die List gelang. Die Römer wähnten, daß Fabius ein geheimes Einverstündniß mit den Feinden habe, und gaben ihm den Befehl, mit seinem kühnen Untergeneral Minucius den Oberbefehl zu theilen: Fabius fürchtete des Minucius Unbesonnenheit und theilte das Heer. Minucius, froh von dem lästigen Zwange befreit zu sein, verließ schnell die Höhen, um Hannibal anzugreifen. Aber dieser hatte ihn in einen Hinterhalt gelockt und umzingelt und würde ihn mit seinem ganzen Heere gefangen haben, wäre ihm Fabius, der die Gefahr gesehen, nicht zu Hülfe gekommen. Hannibal zog sich ärgerlich zurück und rief: „Dacht ichs doch, daß die Wolke da auf den Bergen uns einmal ein Donnerwetter bringen würde."
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TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
nach No. und N., dann westlich durch den Bodensee bis
Basel, und endlich in nördlicher und nordwestlicher Richtung
durch das deutsche Hoch- und Tiefland in die Nordsee. 4) Die
Aar fließt in einem Bogen nach Nw. über die Stadt Bern
und dann nach N.o. in den Rhein. — Östlich vom St. Gotthard
entspringt der Inn und fließt über Innsbruck nach No.
der Donau zu, in welche er bei P a s s a u mündet.
c) Ostalpen. Sie werden durch die Längenthäler der
Drau und Sau vorzüglich in drei Züge geteilt. Die Drau
entspringt südlich vom Vereinigungspunkt der drei Züge, die
Sau nördlich von Trieft, und beiden fließen südöstlich der
Donau zu. Die drei Ketten heißen von N. nach S. gezählt:
norische, karnische und julische Alpen.
Die Alpen sind verschieden hoch, und nach der Höhe richten
sich auch der Grad der Wärme, der Pflanzenwuchs, das Tier-
und Menschenleben. Während im Sommer viele Thäler in
glühender Hitze daliegen, glänzen die höchsten Gipfel in ewigem
Schnee. Das Alpenglühen, die Gletscher, Lawinen, Seen,
Flüsse und Wasserfälle wie die eigentümliche Tierwelt (Bären,
Wölfe, Luchse, Gemsen, Lämmergeier, Steinadler) erregen
Staunen und Bewunderung des Reisenden. Im Pflanzenwuchs
zeigen sich mehrere Schichten oder Regionen. Hoch oben an der
Grenze des ewigen Schnees wachsen während der drei Sommer-
monate nur die sogenannten Alpenpflanzen, als Alpen-
rosen und duftende, schön blühende Kräuter. Weiter herab
kommt man in große Nadelholzwälder, in denen sich
schöne, fette Rindviehweiden ausbreiten. Hier liegen die Senn-
Hütten, in welchen die Alpenhirten während der kurzen Weide-
zeit Butter und Käse bereiten und aufbewahren, weshalb dieser
Teil des Gebirges auch Kuhalpen heißt. Noch weiter nach dem
Fuße herab liegen die großen Laubholzwälder, in denen
Eichen und Buchen mit Kastanien-, Walnuß- und Obstbäumen
abwechseln. Zwischen den Waldungen liegen fruchtbare Äcker
und blumige Wiesen; außer unserm Getreide wird Mais ge-
baut, und überall findet man schöne Weingärten.
B. Die mittelhohen Bergländer. Um das Hoch-
gebirge der Alpen herum, auf der West-, Nord- und Ostseite
liegt ein Halbkreis von mittelhohen Berglündern oder Mittel-
gebirgen. Diese zerfallen in französische, deutsche und ungarische
und bestehen größtenteils aus Hochebenen, die von höheren
Randgebirgen eingeschlossen sind.
1. Französisches Bergland. Es ist eine Gruppe von
Hochebenen, die von der Garonne als breiter Wall nordöstlich
bis in die Nähe des Rheins ziehen. Die O st grenze bilden vor-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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— 12 —
um seinen Oberlauf herum ist von mäßiger Höhe und besteht
vorwaltend aus Hochebenen, die von Bergreihen und Berg-
gruppen umgeben sind. Dies ist das deutsche Mittel-
gebirgsland, dessen Berge meistens bis zu den abgerundeten
Gipfeln hinauf mit Wäldern bedeckt sind. Weiter südlich aber
erhebt sich der Boden zu viel bedeutenderer Höhe in dem Hoch-
gebirge der Alpen, dessen Bergreihen meistens von W.
nach O. ziehen. Die höchsten Alpenberge ragen weit in die
Wolken hinauf, und während ihre untere Hälfte gewöhnlich in
Waldung gehüllt ist, sind ihre Felsgipfel Sommer und Winter
entweder nackt oder mit Schnee bedeckt. Tausende von Quellen
und Bächen stürzen von den schroffen Bergabhängen in die Ein-
fenkungen, die Thäler, hinab den Flüssen und Strömen zu,
und letztere breiten sich oft zu Seen mit prächtig grüner oder
blauer Färbung aus. Mitten in den Alpen, auf dem mächtigen
Bergrücken St. Gotthard, liegen die Quellen des Rheinstroms,
der in nordwestlicher Hauptrichtung durch das deutsche Mittel-
gebirgs- und Tiefland hin in die Nordsee fließt.
An die Westseite der Alpen schließt sich das französische
Mittelgebirgsland, das vom atlantischen und mittel-
ländischen Meere durch das französische Tiefland getrennt
ist. Im No. hängt das französische Mittelbergland mit dem
deutschen, das französische Tiefland ebenfalls mit dem deutschen
zusammen.
1. Wie unterscheidet sich a) eine Hochebene von einer Tiefebene,
b) von einem Gebirge?
2. Genaueres über den Unterschied von Mittel- und Hochgebirge,
von Gipfel, Abhang und Fuß eines Berges!
3. Nennt den höchsten Berg a) im deutschen Mittel-, b) im Alpen-
gebirge!
4. Was könnt ihr von merkwürdigen Tieren, Pflanzen und Ge-
steinen der Alpen erzählen?
5. Etwas über den Bodensee und den Rheinfall bei Schaffhausen!
§. 14. Fortsetzung.
Außer dem deutschen Mittelberglande ist ein großer Teil
der Alpen ebenfalls von Deutschen bewohnt. Am Mittellauf
der Donau liegt Wien, die Hauptstadt von Österreich, eine
der größten deutschen Städte.
Das französische Mittelgebirgs- und Tiefland ist nebst dem
südwestlichen Alpenrand der Wohnsitz der Franzosen. Die
volkreiche Hauptstadt von Frankreich, Paris, liegt im Tief-
lande an der Seine, die vom französischen Berglande her
nordwestlich in den „Kanal" strömt.
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Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Rheinstroms Nordsee Schaffhausen Donau Wien Frankreich Paris
ließ seinen Bruder Smerdis hinrichten. Ein Zug gegen Aethioplen und Ammonium (Oase in der Sahara) schlug fehl. Er starb auf dem Rückzüge (521) nach Persien, wo die Magier den falschen L^merdis auf den Thron gehoben hatten. Dieser wurde jedoch nach einer Regierungszelt von 7 Mo-
nslten^mordet^ (52i_485) oder Hystaspes, ein Feldherr des Cambhses, wurde' infolge des Orakels (vom wiehernden Pferde) zum Könige gewählt. Darms war ein kriegerischer Fürst. Zuerst bekämpfte er die von Persien abgefallenen Babylonier (Belagerung der Stadt Babylon, List und Heldenthat des Zopyrus); dann unternahm er einen Kriegszug gegen die Scythen (zwischen Don und Donau), der zwar in dem unwirtlichen Lande fehl schlug (Uebergang über den Bosporus, Ionier als Wächter an der Donaubrücke, Antwort der zurückweichenden Scythen), doch einige Küstenstriche Thraclens den Persern zinspflichtig machte. Die wichtigsten Kämpfe bestanden die Perser unter Dar ins mit den Griechen (§. 13). Unter diesem Könige erlangte das Perserreich seine großeste Ausdehnung. Er theilte dasselbe in zwanzig Provinzen und stellte diese unter ebensoviel Satrapen (Statthalter). Hauptstadte waren Susa (Winterresidenz), Ekbataua, Persepolis (Sommerrestdenz
und Begräbnißstätte) und Babylon. ,
cl. Jectyrö (485—465), Sohn des Darms und „der schomie „Jicmn im Lande", setzte den Kampf gegen die Griechen fort, regierte grausam und
wurde ermordet. . ^ ,
Unter den folgenden Königen vermehrten sich die Streitigkeiten am (Artaxerxes und Cyruö der Jüngere), die Satrapen, welche immer mächtiger wurden, empörten sich, und das Volk artete aus durch Schwelgerei und üppige Lebensweise. Die Kämpfe gegen die Griechen blieben ohne Erfolg. (Bewunderungswürdiger Rückzug der 10,000 Griechen unter Leitung des Xenophon aus Babylonien an das schwarze Meer und bis Thracw) Alles dies führte das Reich seiner Auflösung entgegen. Unter Darms Iii. (Codo-mannus) wird Persien von Alexander d. Gr. (§. 19) erobert (331).
§. 8. Das Volk Israel.
1. Land. Das Land Kanaan, später Palästina, das heilige Land genannt erstreckte sich längs des Mittelmeeres in einer Länge von 30 Meilen und in einer Breite von 20 Meilen, umgeben von der syrischen und arabischen Wüste, vom Libanon, von Phönizien und dem Philisterlande. Die Bodengestalt ist meist bergig (Gebirge: Oilboa, Ephraim, Juda, Karmel, Gilead, Libanon und Antilibanon). Nur an der Küste besinben sich größere Ebenen. Der Hauptfluss, der Jordan, kommt vom Antllibanon herab, fließt bnrch einige Seen (Merom und Genezareth), bilbet das Jorbanthal und ergießt sich in das schauerliche tobte Meer. Früher war das Laub sehr fruchtbar („Land, ba Milch und
tonig fließt"), brachte außer reichlichem Getreibe, viel Wein, Oel, Feigen, >atteln, Balsam, Honig u. s. w. hervor und hatte fette Weiben. Jetzt ist es verobet. Anfangs würde das Land nach den zwölf Stämmen Israels eingetheilt, dann in die zwei Reiche Juda und Israel und enblich in die vier Pro-
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Extrahierte Personennamen: Artaxerxes Alexander_d Alexander Jordan
Extrahierte Ortsnamen: Sahara Persien Donau Donaubrücke Persepolis Babylonien Israel Kanaan Ephraim Juda Karmel Gilead Merom Israels Juda Israel
Einleitung.
Die Geographie oder Erdbeschreibung wird einge«
theilt in die mathematische, welche die Erde als Welt-
kvrper darstellt und von ihrer Gestalt, Größe, Bewegung rc.
handelt; in die physische, welche die natürliche Beschaffen-
heit der Erdoberfläche, die Länder, Meere, Flüsse, Seen,
Gebirge re. beschreibt, und in die politische, welche die
Vertheilung der Erdoberfläche unter Völker und Staaten
kennen lehrt.
Erster Ab schnitt.
Mathematische Geographie.
1) Der von irgend einem Standpunkte aus sichtbare
Theil der Erde scheint die Gestalt einer runden Fläche zu
haben, welche in einiger Entfernung von dem kugelähnlichen
Gewölbe des Himmels begränzt ist.
2) Diejenige Linie, in welcher Himmel und Erde sich
zu berühren scheinen, heißt der Horizont oder Gesichts-
kreis. Er ist um so größer, je freier, ungehinderter die
Aussicht, und je höher der Standpunkt des Beobachters ist.
3) Am Horizonte werden gewisse Punkte unterschieden,
welche man Welt- oder Himmelsgegenden nennt. Sie
heißen: Ost oder Morgen, West oder Abend, Süd
oder Mittag, und Nord oder Mitternacht.
1
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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17
der zwischen dem Fuß und dem Gipfel liegt oder von dem
ersten zu dem letzteren ansteigt, bildet den Rumpf desselben.
7) Eine Reihe von Bergen, die in einer gewissen Ord-
nung und nach bestimmten Gesetzen mit einander verbun-
den sind, heißt ein Gebirge. Hängen mehrere Hügel oder
Höhen zusammen, so heißt dies eine Hügelreihe oderein
Höhenzug.
8) Die beiden großen Seitenflächen eines Gebirges
heißen dessen Abfälle; der untere Theil, an welchem die
Berge oder Gruppen zusammenhangen, der Gebtrgs-
fuß; eine Linie, welche wir uns über «die Gipfel des Ge-
birges gezogen denken, Bergrücken, Gebirgsrücken,
Gebirgskamm, und die Stelle, wo mehrere Bergketten
zu>ammenstoßen, Gebirgsstock oder Gedirgsknoten.
Unter der Benennung Einsattelung versteht man die
Einbuchten des Gebirgskammes; sie werden Gebiras-
passe (Pforten, Th ore. Cols, Ports re.) genannt,
wenn sie die Uebergänge über den Gebirgsrücken von ei-
nem Abfall zum andern bilden.
9) Mit der Benennung von Gebirgssystem wird
die Vereinigung einer größeren Anzahl von Hoch- und
Hauptgebirgsmassen, Gruppen und Ketten belegt, welche
durch den Zusammenhang ihrer Theile ein für sich abge-
schlossenes Ganze bilden.
10) Nach Maßgabe der Verschiedenheit ihrer absolu-
ten Höhe werden die Gebirge in Hoch-, Mittel- und
niedrige Gebirge eingetheilt, dergestalt, daß als Hochge-
birge nur solche betrachtet werden, deren Erhebung über
6000 Fuß beträgt; als Mittelgebirge solche, welche 3000
bis 6000 Fuß hoch sind, und als niedrige Gebirge die-
jenigen, deren Höhe 3000 Fuß nicht erreicht.
11) ? Haler sind Vertiefungen der Erdoberfläche,
welche durch Erhebung des an ihren Seiten liegenden
Bodens gebildet werden. Nach Rücksicht ihrer Größe,
Lage und Richtung sind sie Haupt-, Neben- und Sei-
ten-, Längen- und Querthäler.
_ 12) Durchzieht ein Thal ein Gebirge ganz oder einen
großen Theil desselben, so ist es ein Hauptthal. Thäler,
die sich mit einem solchen verbinden, sind seine Neben-
thäler, und Thäler, die, ohne andere Thäler in sich auf-
zunehmen, in ein Nebenthal ausmünden, Seite nthäler
des letzteren. Ein Thal, welches im Allgemeinen der Län-
genrichtung der Gebirgszüge, durch welche es gebildet wird,
2
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
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18 Israel als Familie. Kap. 16. Die Patriarchenzeit.
Gewi ist, da die Chinesen schon in sehr frher Zeit den Comp a, eine Art Schiepulver und eine Art Bcherdruck gekannt, auch die Cometenbahnen und Sternschnuppenschwrme beobachtet haben.
Als Stifter einer bessern Sittenlehre trat Kongfutseu (Confucius, 550477 b. Chr.) in China auf; allein seine Religion, die blo auf eine irdische Glckseligkeit abzielt und keine wahre menschliche Freiheit kennt, der-mochte, zumal sie weder Cultus noch Priester hat, den verderblichen Ein-flu der beiden andern in China herrschenden Religionen des Buddha (Fo) und des Tao nicht zu verdrngen.
Da die Chinesen, gleich den Tbetanern und Japanesen, sich gegen den Vlkerver-kehr von der frhesten Zeit an abgeschlossen haben, so kommen sie hier fr die Ge-schichte der alten Zeit nicht weiter in Betracht.
Il Das Polb Israel und seine itudjbnrmdje, insbesondere das babylonische und persische Weltreich.
(tzistor. Atlas, Tafel Ii. Umri I. 16-29.)
1. Israel a l s Familie.
Kap. 16. Die Patriarchenzeit.
Whrend Gott die Heiden ihren eigenen Wegen berlie, traf er Ver-anstaltung, selbst sich ein Volk heranzuziehen, von welchem aus die Erkennt-n i des einigen wahren Gottes auf die brigen Völker bergehen sollte. Dieses Missionsvolk bereitete er sich auf folgende Weise: Er berief 2000 um d. I. 2000 Abraham, den ltesten Sohn des Hirtenfrsten Tharah, v. Chr.von Ur in Chalda, aus dem semitischen Stamme Eber, und befahl ihm, aus seiner zum grten Theil abgttischen Verwandtschaft auszugehen in ein Land, das er ihm zeigen werde; er wolle ihn zum groen Volke machen und durch ihn sollten alle Geschlechter der Crde gesegnet werden.
Abraham gehorchte im Glauben und zog mit seines Bruders Sohn Lot nach Kanaan, wo er unter den heidnischen Kanaanitern (die ihn Hebri, den Jenseitigen d. i. der den Euphrat her Gekommenen nannten, daher der Name seiner Nachkommen Hebrer) als Fremdling mit seinen Heerden um-herwanderte und ihnen den Namen des Herrn", d. i. den lebendigen Gott verkndete.
Kanaan, das gelobte oder heilige Land, war der sdliche Theil Syriens. Es wurde von zwei, vom Libanon auslaufenden Gebirgszgen, dazwischen vom Flusse Jordan durchzogen, der den See Merom und den See Genezaveth (das galilische Meer) bildet und in das tobte Meer fllt, an dessen Stelle damals sich aber noch das frucht-bare Thal Siddim befand. Das Westjordanland enthielt fruchtbare Hgel und Ebenen mit vielen Stdten, das Ostjordanland groe Weidepltze. Die in jenem befindlichen kanaanitischen Stmme trieben Ackerbau und Handel. In dem sd-westlichen Theile des Landes wohnten die streitbaren und cultivirteren Philister, von denen das Land auch den Namen Palstina bekam.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Confucius Whrend_Gott Abraham Abraham Jordan
Extrahierte Ortsnamen: China China Israel Israel Gottes Tharah Chalda Kanaan Kanaan Syriens Merom
32
§. 9. Die Ägypter.
der heutigen Forscher aber hat aus der Untersuchung der
Cheopspyramide mit überzeugenden Gründen dargethan, daß
sämmtliche Pyramide n Mittelägyptens nichts als unge-
heuer große, tief in den Felsdamm, welcher Ägypten von
der libyschen Wüste scheidet, hineingehauene und dann hoch
überbaute Wasserbehälter (Cifternen) waren, welche die
Bestimmung hatten, das zur Zeit der Nilüberschwemmung
bis an die westliche Thalgränze reichende Wasser mittels
eines unterirdischen Kanals, der aus Steinen gebaut und
äußerlich einem Weg ähnlich war, in sich aufzunehmen, es
dann in diesem, die glühende Sonne abhaltenden, unterir-
dischen Raume durch viele Luft schachte, die den ganzen
Oberbau durchziehen und mit einer einzigen Öffnung
hoch oben an der Nordseite, in Verbindung stehen, in be-
ständiger Bewegung und dadurch frisch zu erhalten, und
es endlich zur trocknen Jahreszeit, in welcher es in dem
heißen, noch überdieß quellenlosen Mittelägyptcn nie reg-
net, den Bewohnern der nahgelegnen Städte und Orte durch
gleichfalls unterirdische Kanäle als kühlen Labetrunk zu-
zuführen. — Die glatte Bekleidung der Pyramiden,
ihre so beträchtliche Höhe und ihre Zuspitzung haben
den Zweck, zugleich den starken nächtlichen Th au aus
der höhern Luftregion anzuziehen, ihn schnell, bevor
er verdünstet, an den glatten Seiten hin ab rieseln zu
lassen und ihn mittels vieler (jetzt vom Sand bedeckter)
Rinnenöffnungen in das Innere der Pyramide h in ab z u l eit en.
Das Labyrinth erklärt derselbe Forscher ebenfalls für
eine, nur anders gestaltete und conftruirte große Ci ft er ne
mit einem ober- und unterirdischen Stockwerk, in deren
große und kleine, mit einander in Verbindung stehende Kam-
mern das Wasser aus dem, gleichfalls bedeckten Kanal ein-
drang und durch die Öffnungen nach oben mit der es be-
wegenden Luft in Verbindung blieb, um dann mit seiner
frischen Fülle den Nomos von Arsinoö zu versehen.
Obgleich der Crrltus sammt derstaatsverfassung
der Ägypter dieselbe astronomische und astrologische
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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17
Vorbegrtffe.
Ebenen und Flächen des Landes.
§. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev
Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt
sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und
steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er,
Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln.
Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die
Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute
ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und
mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt
ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord»
afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere
oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die
man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe-
nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam-
pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die
vorzüglich zu Viehweiden dienen.
Erhöhungen des Landes.
§. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche
wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt
sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein
Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln,
sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin,
düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen
entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie-
denen Richtungen an einander schließen und immer hö-
her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein
Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man
den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und
den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der-
selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen
oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges
läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam-
menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch-
schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch-
sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das
Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt,
sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des-
selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge
des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu-
2
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nord»
afrika Südamerika Nordamerika
Sechstes Kapitel.
59
den Chimborazo (spr. Tschimborasso), in der Nähe
des Aequators, für den höchsten Berg der Erde, allein
neuere Untersuchungen haben ergeben, daß der Sorata
und Zl lim ani, die sich in der Andenkelte, östlich vom
Titicacasee, erheben, den Chimborazo um einige tau-
send Fuß an Höhe übertreffen, ohne jedoch die höchsten
Berge der Erde zu seyn, da auch diese niedriger als
der Dhawalagiri oder Dholagir sind. (Siehe das Hi-
maleh-Gebirge im §. 2. dieses Kapitels.)
Auf der Ostseite Nordamerikas ist das Gebirge der
Apalachen oder Alleghanv zu bemerken, welches
südlich vom St. Lorenzstrom anfängt, und nach einem
südwestlichen Laufe, indem es im Osten den Atlanti-
schen Ozean und im Westen den Missisivpi hat, etwa
4 Grade nördlich vom Mexikanischen Busen stch endigt.
Zn Australien, dessen Gebirge noch sehr unbe»
kannr sind, bemerken wir die blauen Berge, die
auf der Südostküste von Neuholland in einer südlichen
Richtung laufen, und sich an der südlichsten Spitze die«
ses Kontinents, der Insel Van Diemens-Land gegen-
über, endigen.
Sechstes Kapitel.
Uebersicht der vornehmsten Vor-
gebirg e.
Vorgebirge in Europa.
§. 1. Daselbst sind folgende die bemerkenswer-
thesten Vorgebirge: 1) Emtn eh, am schwarzen Meere,
bildet das östlichste Ende des Balkans; 2) M ata pan,
am Mittelländischen Meere, nordwestlich vomjende der
Insel Candia, macht die südlichste Spitze der Griechi-
schen Halbinsel und einen der südlichsten Punkte des
Europäischen Festlandes; 3) Spart ivento, am Io-
nischen Meere, östlich vom südlichen Ende der Straße
von Messina, bildet den südlichsten Punkt der Italir
scheu Halbinsel; 4) Passaro, am Mittelländischen
Meere, macht die südlichste Spitze der Insel Sicilten;
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerikas Atlanti- Missisivpi Mexikanischen_Busen Europa Messina